Vortrag Dipl.-Ing. Göran Pohl in Berlin - Textile Roofs - 31. Mai 2002 Vortrag Dipl.-Ing. Göran Pohl in Berlin - Textile Roofs - 31. Mai 2002 Vortrag Dipl.-Ing. Göran Pohl in Berlin - Textile Roofs - 31. Mai 2002 Vortrag Dipl.-Ing. Göran Pohl in Berlin - Textile Roofs - 31. Mai 2002
Mittwoch, 15 Mai 2002 17:08

Vortrag Dipl.-Ing. Göran Pohl in Berlin - Textile Roofs - 31. Mai 2002


Die signifikante und sehr innovative Membranfassade entlang des Erschließungsraumes spiegelt in der gewählten Architektur und Form die bauphysikalischen Simulationen wieder. Das große Potenzial der Membranfassaden liegt gegenüber üblichen Fassadenmaterialien in Materialeigenschaften wie Transluzenz, Transparenz, Leichtigkeit, Möglichkeiten der Formgebung und in der Wirtschaftlichkeit. Simulationen im Vorfeld ermöglichten, die Funktion des offenen Verbindungs- und Kommunikationsbereichs im Zusammenhang mit der Fassade und den thermischen Anforderungen der Nutzungseinheiten zu optimieren.
Bei den Berechnungen wurde für den Erschließungsgang von einer natürlichen Be- und Entlüftung ausgegangen. Zuluft strömt an der unteren Deckenplatte ein, durchspült den dreigeschossigen Luftraum und tritt im Dachbereich wieder aus.

Fassadenkonstruktion:
In der westlichen Membran-Glas-Fassade wurden die maximalen Lufttemperaturen drastisch reduziert mit positiver Wirkung auf die Belüftung des Gebäudes. Vom thermischen Standpunkt aus bietet die Westfassade durch ihren hohen Reflexionsgrad einen sehr guten sommerlichen Wärmeschutz.

Die ganze westliche Fassade wird von einer Stahlkonstruktion gestützt. Die Stahlträgergeometrie war die Grundlage für Membranstatik und Membranschnitt. Im Abstand von 5 Meter werden lichtdurchlässige, vielschichtige Membranfelder gespannt. Die speziell entwickelte textile Konstruktion ist gegensinnig gekrümmt (antiklastisch) und mechanisch vorgespannt, bestehend aus drei Schichten: einer Innenmembran (PTFE beschichtete Fiberglasfolie), einer transluzenten Wärmedämmung 10 cm stark, einer 20 cm dicken Luftschicht und einer äußeren Membran (beschichtete PTFE Fiberglasfolie).
Die Membrankonstruktion ist an den Stahlträgern befestigt und somit ein gleichmäßiger Abstand zwischen Dämmkissen und äußerer Membran sichergestellt.
Am Rand wird die Membran punktweise an der Konstruktion, am oberen Abschluß von einem Stahlseil gehalten.

Verbindungsbrücken:
Im zweiten Geschoß werden die Gebäude durch Brücken verbunden. Die Konstruktion besteht aus einem Stahlrohrgerüst in Kombination mit elliptischen Stahlträgern.

Die Membran ist eine beschichtete PTFE-Fiberglasfolie und schützt vor Umwelteinflüssen. Die Stahlkonstruktion in Verbindung mit der vorgespannten Membran verhindert eine Eigenschwingung durch Wind, somit fungiert die textile Konstruktion auch als Schwingungsdämpfer.

Vortrag Dipl.-Ing. Göran Pohl in Berlin - Textile Roofs - 31. Mai 2002